Platz eins für meisterhaftes Boot

Rosenberger Designpreis geht an Tischler Henning Lemcke

Aachen. Henning Lemcke ist Tischler und seit einigen Tagen auch Handwerksdesigner. Nicht nur das: Lemcke hat den ersten Platz beim Rosenberger Designpreis belegt. Mit seinem „Boot“, der Abschlussarbeit an der Akademie für Handwerksdesign, hat er die fachkundige Jury überzeugt und den zum siebten Mal von Aachener Bank und Handwerkskammer Aachen ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen.
 
Die Chance, bei seinem „Boot“ nicht die Anwendung an die erste Stelle zu setzen, war sicherlich eine Herausforderung. „Diese hat er meisterhaft gelöst“, sagte Dr. Petronella Prottung, Leiterin der Akademie für Handwerksdesign auf Gut Rosenberg in Aachen-Horbach. Seine Arbeit mache deutlich, dass hohe ästhetische Ansprüche und ergonomische, technische und nachhaltige Anforderungen sich gegenseitig unterstützen können. Lemcke erhielt für seinen ersten Platz ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Den zweiten Platz und ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro vergab die Jury gleich zwei Mal. Zum einen an den Tischlermeister und Meisterdesigner Matthias Kolter und zum anderen an den Glasermeister und Meisterdesigner Malte van den Brand.
 
Kolter hat mit „Cover“ eine Notschlafstelle für Obdachlose entwickelt. Für ihn war hierbei die konsequente Beschäftigung mit diesen Menschen genauso wichtig wie die Analyse von Form, Material und Farbe
 
Die Video-Rauminstallation „Präsenz“ von van den Brand spielt mit der menschlichen Wahrnehmung von Zeit und Dauer auf der Grundlage philosophischer Untersuchungen. Gibt es einen Fixpunkt, eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Der Betrachter der Installation begibt sich auf die Suche und wird durch eigene Aktion ein Teil von ihr.

Matthias Kolter erhielt noch eine weitere besondere Auszeichnung. Sein „Cover“ wurde von den Besuchern der Examensausstellung an der Akademie für Handwerksdesign zu ihrem „Lieblingsstück“ gewählt. Aus allen Besuchern, die bei diesem Wettbewerb mitstimmten, wurde als Gewinnerin Erika Lieber aus Herzogenrath gezogen. Sie erhielt ein ausgefallenes Objekt aus geschmolzenem Glas und Draht, das der Steinmetz und Steinbildhauer Tobias Hartmann hergestellt hat. Auf der Grundlage dieser Arbeit entwickelte Hartmann Fotogramme, die zu seiner Examensarbeit wurden. Auch Hartmann erhielt kürzlich das Zeugnis als Handwerksdesigner.
 
Um den Rosenberger Designpreis hatten sich in diesem Jahr alle 20 Absolventen des aktuellen Prüfungsjahrgangs beworben. Mit Spannung verfolgten sie die Preisverleihung in der Hauptgeschäftsstelle der Aachener Bank. Dort, an der Theaterstraße 5, sind die teilnehmenden Arbeiten in einer Ausstellung noch bis zum 25. Juli zu sehen. „Seitdem unsere Bank im Jahre 1899 von 9 Handwerksmeistern gegründet wurde, sind wir dem Handwerk in der Region partnerschaftlich eng verbunden. Insofern ist es für uns nur ein logischer Schritt, dass wir die talentierten Handwerksdesigner der Akademie Gut Rosenberg fördern beispielsweise auch mit der Bereitstellung von vier Stipendien pro Jahr“, erklärte Jens Ulrich Meyer aus dem Vorstand der Aachener Bank.
 
„Für die Verlässlichkeit, die lebendige Zusammenarbeit und die Möglichkeit, dass die Arbeiten eine Zeit lang hier in den Räumen der Aachener Bank ausgestellt werden, sind wir sehr dankbar“, sagte Dieter Philipp, Präsident der Handwerkskammer Aachen. In den letzten Jahren wurde die Ausstellung rege besucht, Kunden und Besucher haben gerne die ausliegenden Visitenkarten der ausstellenden Handwerksdesigner mitgenommen.
 
Die Ausstellung der Examensarbeiten ist bis Mittwoch, 25. Juli, in der Aachener Bank, Theaterstraße 5, zu sehen.

Öffnungszeiten:

Montag und Donnerstag: 8.30 bis 18 Uhr
Dienstag und Mittwoch: 8.30 bis 17 Uhr
Freitag: 8.30 bis 13 Uhr