Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahe der heutigen Handwerkskammer die Aachener Creditbank im Haus Sandkaulbach 11 ihre Banktätigkeit aufnahm, zählte die Stadt Aachen rund 135.000 Einwohner. Die Eingemeindung Burtscheids hatte der Stadt drei Jahre vorher einen Zuwachs von 16.000 Neubürgern gebracht. 10 Geldinstitute waren um die Jahrhundertwende in Aachen ansässig, darunter befanden sich noch vier Privatbanken: Bankhaus Theodor Zurhelle & Co., gegründet Anfang des 19. Jahrhunderts; Bankhaus Suermondt & Cie., gegründet 1867; David Baumgarten jun., gegründet 1886 und Privatbankier Joh. Ohligschläger, gegründet 1890. Ansässig waren ferner der von David Hansemann 1834 gegründete Aachener Verein zur Beförderung der Arbeitsamkeit, ein Unternehmen, das sich vor allem der Förderung des Spargedankens widmete, und die in den siebziger Jahren von Aachener Kaufleuten und Industriellen gegründeten Aktiengesellschaften Aachener Diskontogesellschaft A.G. und Aachener Bank für Handel und Gewerbe A.G. Die Bergisch-Märkische Bank in Elberfeld unterhielt seit dem Jahr 1889 eine Filiale in Aachen. Seit 1895 bestand die Spar- und Darlehnskasse des Landkreises Aachen, die spätere Kreissparkasse. Sie war die Rechtsnachfolgerin der 1885 gegründeten Darlehnskasse des Landkreises Aachen. Eine kaiserliche Reichsbankstelle war seit dem Jahr 1876 in Aachen ansässig.
Das kreditgenossenschaftliche Element war am Bankplatz Aachen damals noch nicht vertreten. Zwar hatten Aachener Bürger in früheren Jahren bereits den Versuch gestartet, die genossenschaftliche Idee von Hermann Schulze-Delitzsch in die Tat umzusetzen. Dies waren 1868 die Aachener Gewerbebank und 1869 die Aachener Volksbank. Beide Genossenschaftsbanken hatten aber nach nur wenigen Jahren ihre Tätigkeit wieder eingestellt.
Am 3. Dezember 1899 fanden sich dann 17 Handwerksmeister im Gesellenhaus an der Pontstraße zur Gründungsversammlung unserer Volksbank zusammen. Diese Versammlung ist in der Bankchronik als erste Generalversammlung vermerkt. 9 Handwerksmeister, die das Gründungsstatut unterzeichneten, gelten im juristischen Sinne als Gründer der neuen Kreditgenossenschaft. Sie waren gleichzeitig auch die ersten Mitglieder der Bank. Unter der Firmenbezeichnung Aachener Creditbank, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, wurde die neugegründete Genossenschaft am 30. Dezember 1899 beim Königlichen Amtsgericht in Aachen eingetragen.
Wie aus dem am 3. Dezember 1899 genehmigten, insgesamt 52 Paragraphen umfassenden Statut zu entnehmen ist, wurde die Bank als Selbsthilfeunternehmen des Aachener Handwerks gegründet.